Wanderclub Edelweiss Hanau e.V.

Der Wanderclub

Auszug aus der 75-Jahrs-Festschrift von 1985:

In den Jahren nach dem 1. Weltkrieg wurde auch in Hanau "Die Naturfreunde-Bewegung" gegründet. Um allen Verwechslungen aus dem Wege zu gehen, gab sich der "Wanderclub Naturfreunde" durch Mitgliedsbeschluss am Ende des Jahres 1923 den Namen: "Wanderclub Edelweiss".
Nach Stabilisierung der wirtschaftlichen Verhältnisse im Jahre 1924 nahm der Verein wieder einen steten Aufschwung und erreichte seinen alten Mitgliederstand. Die Geselligkeit innerhalb des Vereins entwickelte sich im Jahre 1925 auch zu einer Gesangsgruppe, die regelmäßig ihre wöchentlichen Gesangsstunden abhielten. Die Musikkapelle stieg auf die ansehnliche Zahl von 32 aktiven Musikern an, die aufgrund ihres guten Klangkörpers weit über unseren Kreis hinaus bekannt geworden sind.

Im Jahre 1932 übernahm Reinhold Winter den Vorsitz des Vereins.
Die politische Entwicklung im Januar 1933 ging auch an unserem Verein nicht ohne innerliche Veränderung vorüber. Der Vorstand unseres Vereins wurde durch einen Vereinsleiter abgelöst. Als weitere Maßnahme musste der Verein einem Bund beitreten. Er entschloss sich, sich dem "Odenwaldclub" anzuschließen. (Odenwaldclub Hanau, Gruppe Edelweiss). Trotz seiner politischen Situation erfuhr das gesellschaftliche Vereinsleben keine nennenswerte Veränderung. Alle Verpflichtungen gegenüber dem Odenwaldclub in Form von Jahreshauptversammlungen und Sternwanderungen wurden unter zahlreicher Beteiligung durchgeführt. In dieser Zeit erreichte unsere Wanderkapelle ihren Höhepunkt durch Konzerte und ihr Auftreten im Rundfunk ist heute noch in bester Erinnerung.

Am 16. November 1935 beging unser Verein sein 25-jähriges Vereinsjubiläum.

Im August 1939 brach wiederum ein Krieg aus und der Verein wurde abermals in seinen Grundfesten erschüttert, ein großer Teil unserer Mitglieder wurde einberufen; der Bombenkrieg setzte ein und ab Juni 1943 wurde das Wandern eingestellt. Nach der restlosen Zerstörung der Stadt Hanau durch den Bombenangriff am 19.03.1945 und nach Kriegsende am 08.05.1945 beklagte der Verein wiederum den Verlust einer großen Anzahl seiner Mitglieder.

Im Juli 1946 nahmen einige Mitglieder, an der Spitze, unser alter 1. Vorsitzender Reinhold Winter, die Geschicke des Vereins in die Hand, um ihn wieder neu aufzubauen. Aber über ein Jahr dauerte es, bis die endgültige Genehmigung der Besatzungsmacht vorlag. Es mussten Fragebögen und eidesstattliche Erklärungen abgegeben werden. Trotzdem wurden in demselben Jahr bereits einige Wanderungen durchgeführt. Teilnehmerzahl: 30 Personen.
Es dauerte aber immerhin noch 2 Jahre, bis der Verein sich wieder selbständig seinen Belangen widmen konnte.
Unser Vereinslokal bgefand sich in dieser Zeit bei unserem alten Vereinsmitglied Max Anger in der "Mainlust" in Kesselstadt. Nachdem sich der Neuaufbau der Innenstadt entwickelte, zog der Verein 1952 in das wieder aufgebaute Gasthaus "Zum Rappen". In der Folgezeit erfuhr das Vereinsleben eine echte Bereicherung durch Aufbau und Aktivitäten der Jugendgruppe unter Leitung ihres ersten Jugendwartes Karl Fischlein. Als 1960 das fünfzigjährige Vereinsjubiläum zu feiern war, hatte die Jugendgruppe durch die Gestaltung des unterhaltenden Teiles einen entscheidenden Anteil am guten Gelingen des Festes. Bei der Hanauer Laienspielwoche im Jahre 1962 wusste die Jugendgruppe mit der Aufführung des Schwanks "Der Kuhhandel" sehr zu gefallen. Die Bildberichte in "Rundschau" und "Neue Presse" sind der bleibende Beweis für das hervorragende Ergebnis. Dieses Engagement und das Gemeinschaftserlebnis bei Fahrt, Wanderung oder Zeltlager haben bei einigen der Jugendmitglieder nachhaltige Eindrücke hinterlassen. Heute lenken und leiten sie an verantwortlicher Stelle die Geschicke des Vereins.

Damals gewann auch ein lang gehegter Mitgliederwunsch, erstmals im Jahre 1912 erwogen, zunehmend an Bedeutung. Durch Ankauf eines Grundstückes, sollte ein vereinseigenes Freizeitgelände geschaffen werden. Bis zur Verwirklichung sollte aber noch einige Zeit vergehen.

Im Jahr 1968 wurde ein Generationswechsel in der Vereinsführung vollzogen. Unser langjähriger 1. Vorsitzender Reinhold Winter, der fast 40 Jahre lang den Verein durch Höhen und Tiefen geführt hatte, legte sein Amt aus Altersgründen nieder. Er wurde von der Mitgliederversammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Als sein Nachfolger wurde Karl Fischlein einstimmig gewählt.

Im gleichen Jahr wurde im Haus der Jugend ein neuer Treffpunkt für die Mandolinengruppe gefunden, in dem nun regelmäßig jeden Mittwoch geprobt werden konnte. Außerdem wurde in Wasserlos ein Grundstück gepachtet.
Das Thema Freizeitgelände hatte erste Konturen bekommen. Im Jahre 1970 war es dann soweit. In Michelbach wurde ein Grundstück gekauft. Der Eigentümer: "Wanderclub Edelweiss 1910 e.V. Hanau"

Dieses Grundstück ist aus dem Vereinsleben nicht mehr wegzudenken. Es ist zu einem geografischen Pol des Wanderclubs geworden. Der zweite wurde im gleichen Jahre die Brauerei Baader als Vereinslokal. Seither treffen wir uns dort zu den Monatsversammlungen, zu unseren Weihnachtsfeiern und Faschingsfesten.
An dieser Stelle soll eines Mannes gedacht werden, der sich um den Verein verdient gemacht hat. Walter Martin. Er war von 1966 - 1972 2. Vorsitzender. Sein Einsatz, gleich welcher Art, war vorbildlich. Auf der Pfingsttour im Jahre 1974 musste er, 48-jährig, uns für immer verlassen.
Für die Mandolinengruppe ist das Jahr 1974 ein Datum mit freundlicheren Erinnerungen. Franz Bonfig übernahm die Leitung der Gruppe. Seinem unermüdlichen Einsatz ist es zu danken, dass dem Verein heute ein Mandolinen- und Gitarrenorchester zur Verfügung steht, das in einer breiten Öffentlichkeit bekannt und geschätzt ist.

Der Jahresanfang 1980 brachte dem Verein einen hohen Verlust. Karl Fischlein, der so rührige 1. Vorsitzende, musste plötzlich mitten im vollen Einsatz für seinen Verein, Familie und Verein verlassen.
Zu seinem Nachfolger wurde von den Mitgliedern Otto Schwabe gewählt; ein Mann, der seither mit gleichem Engagement die Geschicke des Vereins lenkt und leitet.
In der Folgezeit entwickelte sich der Verein wieder stetig aufwärts. Und heute, im Jubiläumsjahr (1985) können wir mit Stolz festhalten, dass der Wanderclub Edelweiss 1910 e.V. Hanau, trotz aller Tiefen und Höhen, während 7,5 Jahrzehnten Vereinsgeschichte in seinen Mitgliedern die Liebe zur Heimat und zum Wandern wach gehalten hat.

Darum rufen wir gerade heute allen zu:

"Erwandert euch die Heimat
Und ihr lernt sie lieben.
"

Frisch auf!


Ende 1987 legte Otto Schwabe aus pers. Gründen den Vorsitz nieder. In der Jahreshauptversammlung, des Jahres 1988, wurde Helmut Forster zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Seit dem lenkte Helmut Forster mit großem Einsatz 25 Jahre die Geschicke des Wanderclubs Edelweiss 1910 e.V. Hanau.
Helmut Forster, ist ein begeisterter Wanderer, der seine Begeisterung auf seine Wegbegleiter, ob Vereinsmitglieder oder Gäste, überträgt.

Auf der Jahreshauptversammlung 2014 wurden, gemäß der Neuen Satzung, die Wanderfreundinnen Hannelore Reis, Sibylle Asch, Renate Hofmann und Wanderfreund Wolfgang Lill in den Vorstand gewählt. Sie werden den Verein als Team führen.
Wolfgang Lill ist der Ansprechpartner für alle offiziellen Anfragen an den Verein.